Mein Name ist Julian und ich wohne auf einem Weingut in Dackenheim mit meinen Eltern, meinen Geschwistern und meiner Oma.

Zuerst hatte mein Uropa den Hof, damals als Mischbetrieb, mit Zuckerrüben und Obstbau. Da, wo heute die Kunden ihren Wein probieren, stand früher ein Pferd.

Der Wein war Nebensache und wurde im Fass verkauft. Dann fing mein Opa an, ihn in Flaschen zu füllen, was damals ein großes Risiko war. Denn er musste Kunden finden, den Wein abfüllen und dazu brauchte er eine teure Maschine, Korken und Etiketten. Im Fass konnte man den Wein einfacher an Kellereien verkaufen.

Seit 1958 wird bei uns Wein in Flaschen gefüllt, aber vom Weinstock bis in die Flasche ist es ein ziemlich langer Weg Hier seht ihr die Aufgaben eines Winzers in den verschiedenen Jahreszeiten:

Im Frühling…

…werden die überflüssigen Triebe ausgebrochen, damit der Stock einen größeren Teil seiner Kraft in die Trauben steckt und nicht in die Triebe.

Im Sommer…

…muss der Boden gelockert werden, damit der Regen gut einsickern kann. Außerdem fahren Laubschneider durch die Wingerte und schneiden Laub mit rotierenden Messern, die unter Umständen sehr gefährlich sein können.

Im Herbst…

…beginnt die Hauptarbeit des Winzers: Die Lese. Die Trauben müssen geerntet, gepresst, in Form von Traubensaft vergären und gelagert werden.

Aber eins nach dem anderen.

Zuerst werden die Trauben mit Hilfe eines Vollernters geerntet und in den Maischewagen gekippt. Vollernter sind große Maschinen, die über die Wingerte fahren und die Trauben abrütteln. Der Maischewagen ist ein Wagen, in den der Vollernter die Trauben kippt, wenn er voll ist. Der Maischewagen fährt zur Kelter, das ist eine große Presse, in die die Trauben durch Schläuche eingefüllt und anschließend gepresst wird. Was dabei rauskommt, nennt man Most. Dieser wird mit Hefe vermischt und beginnt zu gären. Während der Gärung entstehen Gärgase, die lebensgefährlich sind.

Im Winter…

…werden die Reben geschnitten, es bleibt nur eine Rute stehen. Diese wird nach unten gebogen und treibt im Frühjahr wieder aus.

Meine Lieblingsjahreszeit ist der Herbst, weil ich gerne mit zum Vollernter fahre und bei dieser Gelegenheit auch von den leckeren Trauben nasche. Ich finde das Leben auf dem Weingut sehr schön. Als größten Vorteil sehe ich es, dass immer jemand Zuhause ist, wenn ich von der Schule komme.

Julian Hanewald (6B)

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