Wie stark wirkt sich die Körpergröße auf die Sportnote aus?

Die Unterschiede der Körpergröße sind innerhalb einer Klassenstufe häufig sehr groß: Die Kleinsten sind oft zwei Köpfe kleiner als die Größten der Klasse.
Bezogen auf die Leistungen in der Schule hat dies keinen Einfluss. Lediglich im Sportunterricht kann die Körpergröße einen Vorteil oder einen Nachteil bedeuten.
Im Bereich Leichtathletik sind kleinere SchülerInnen oft benachteiligt. Beim Kurzstreckenlauf liegt der Nachteil in den kleinen Schrittlängen, beim Weitwurf hat die Greifhöhe eine negative Auswirkung, da der Ball weiter fliegt, je größer die Starthöhe ist.
Auch im Geräteturnen hat die Körpergröße Auswirkungen auf die Leistung, zum Beispiel am Reck: Wenn die Stange zu hoch hängt, sind manche Übungen für kleinere Menschen viel schwerer durchzuführen, als für normal große.
Im Bodenturnen haben die größeren SchülerInnen oftmals Nachteile, zum Beispiel bei einer Rolle. Auch der Handstand bereitet größeren Menschen oft mehr Probleme als kleineren, da sie viel mehr Kraft benötigen, ihre langen Beine nach oben zu schwingen.
Beim Trampolinspringen (z.B. über einen hohen Kasten) sind wiederum die kleineren SchülerInnen im Nachteil, da ihr Gewicht nicht ausreicht, das Netz weit genug nach unten zu drücken, um ausreichend Aufschwung zu bekommen.
Bei einigen Ballsportarten kann sich eine geringe Körpergröße ebenfalls auf die Leistung des Sportlers auswirken. Beim Basketball ist für kleinere Menschen der sogenannte Korbleger fast unmöglich. Hierbei soll man bis zum Basketballkorb Anlauf nehmen und dann den Ball mit einem Sprung aus der Hand direkt in den Korb legen.
Abschließend ist also festzustellen, dass die SchülerInnen mit geringer Körpergröße mehr Nachteile im Sportunterricht haben, als die größeren.
Doch wie gehen Sportlehrer mit den Vor- und Nachteilen der Körpergröße bezogen auf die Leistungen in den verschiedenen Sportarten um?
Viele Sportlehrer vergeben neben Noten auf die Leistung auch Noten auf die richtige Technik. Hierbei haben alle SchülerInnen die gleichen Chancen.
Die erbrachten Leistungen in Kurzstreckenlauf, Weitsprung und Weitwurf werden anhand einer Notentabelle vergeben, wobei alle Schüler derselben Klassenstufe gleich bewertet werden. An diesen Tabellen kann der Lehrer nichts ändern. Er vergibt die Note, die nach der Tabelle auf die erbrachte Leistung (Distanz oder Zeit) zutrifft.
Manche Lehrer an unserer Schule vergeben zusätzlich zu den regulären Noten auch noch „Epochalnoten“. Diese ergibt sich aus Motivation, Fairplay, Helfen bei Auf- und Abbau der Sportutensilien und Ähnlichem. Viele Sportlehrer achten beim Geräteturnen (z.B. am Reck) darauf, dass mindestens eines der aufgebauten Geräte in der passenden Höhe für die kleinsten SchülerInnen aus der Gruppe sind, andere legen kaum Wert darauf.
Letztendlich kann man sagen, dass die Körpergröße schon Auswirkungen auf die Sportnote haben kann. Oftmals kommt es auf die Lehrer an. Vergeben sie Noten auf Technik, „Epochalnoten“ und achten besonders darauf, dass alle Schüler der Sportgruppe ein für ihre Körpergröße passendes Sportgerät aufgebaut ist, dann sind alle Schüler nahezu gleichberechtigt. Doch da die Leistungserfassung in manchen Sportarten tabellarisch erfolgt, haben Lehrer in diesen Disziplinen praktisch keinen Bewertungsfreiraum und können folglich auch nicht auf die Körpergröße der Schüler achten.
Dominik Neu (8D)
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