Dominik Neu, der 2004 in Grünstadt geboren und in Hettenleidelheim aufgewachsen ist, wo er von 2010 – 2014 die dortige Grundschule besuchte, ist seit 2014 Schüler des Leininger Gymnasiums. Hier ist er seit einiger Zeit festes Mitglied unserer Schülerzeitung, dem Euli.

Nun hatten wir die Gelegenheit, ihn im Hinblick auf sein vor kurzem erschienenes Buch „Wenn Krieg herrscht – Die Suche nach den Wundersteinen“ zu interviewen…

Dominik, wie kamst du denn auf deine Buchidee?

Es war in der vierten Klasse. Da haben wir eine Lektüre gelesen, in der es ebenfalls um Edelsteine ging. Dadurch sind John Hoffman, ein Freund von mir, und ich auf die Idee gekommen, auch ein Buch zu schreiben. Das Titelbild der Lektüre hat uns gefallen und so ist langsam die Grundidee entstanden. Später haben wir uns dann bei mir getroffen und das erste Kapitel zusammen geschrieben.

Was hat dich überhaupt dazu bewegt, mit dem Schreiben anzufangen?

Ach, das hat sich einfach so ergeben. Schon in der Grundschule habe ich meistens längere Geschichten geschrieben als die anderen. Es hat mir einfach Spaß gemacht, denn wenn man etwas schreibt, dann taucht man in eine eigene Welt ein, die man selbst erfunden hat. Man fiebert bei schwierigen Situationen mit seinen eigenen Charakteren mit und am Ende des Buches sind sie so etwas wie Freunde, die man schon seit Jahren kennt. Es ist interessant, wenn man eines der Probleme, die die Charaktere haben, löst.

Was machst du noch gerne in deiner Freizeit, außer an deiner Geschichte zu schreiben?
Ich spiele gerne „Magic the Gathering“ (ein Kartenspiel). Außerdem fotografiere ich auch sehr gerne.

Hast du zwischendurch überlegt aufzuhören, also bist du irgendwann auch an einen Punkt gekommen, an dem du „genug“ von der Geschichte hattest oder hat sie dich von Anfang bis Ende hin mitgerissen und motiviert?

Zwar habe ich zwischendurch immer wieder längere Pause gemacht, aber daran gedacht aufzuhören, habe ich nicht wirklich. Es gab zwar immer wieder Phasen, in denen ich weniger geschrieben habe, aber ich hatte nie das Gefühl, dass mir die Geschichte nicht mehr gefallen würde. Erst habe ich es nicht erwartet, dass ich es wirklich schaffe, die Geschichte fertig zu schreiben und auch noch zu veröffentlichen. Aber im Endeffekt hat es ja offensichtlich geklappt!

Definitiv hat es sich gelohnt, „dran“ zu bleiben. Wie viel Zeit hat das Schreiben deines Buches denn beansprucht – und hast du es in den Ferien oder auch während der Schulzeit verfasst?

Ich habe immer wieder daran geschrieben, immer dann, wenn ich Lust und Zeit hatte, mich darauf einzulassen. Zu Beginn haben John und ich noch zusammen geschrieben, aber irgendwann ist es einfach im Sand verlaufen. Ich wollte jedoch die Idee nicht aufgeben und habe daher alleine weitergemacht. Zeitlich würde ich es von Mai 2014, da war ich also noch in der vierten Klasse, bis Herbst 2016 eingrenzen. Also etwas mehr als zwei Jahre, allerdings hat es noch dann noch einige Zeit gedauert, bis ich einen Verlag gefunden habe.

Erst bei meinem zweiten Band hatte ich mir vorgenommen immer abends etwas weiterzuschreiben. Allerdings hat das auch nicht funktioniert, da mir meine Hausaufgaben und das Lernen für die Schule immer dazwischen gekommen sind.

Wie hast du denn diesen Verlag gefunden? Kanntest du jemanden bei dem Verlag oder hast du dich einfach selbst informiert und dann den besten für dich und dein Buch ausgewählt?

Als ich mit dem Buch soweit fertig war, dass ich glaubte, es drucken lassen zu können, habe ich mich im Internet darüber informiert. Anfangs war ich etwas skeptisch, ob es wirklich einmal veröffentlicht werden würde, habe dann aber einen Verlag gefunden, der mir auch ein Angebot machte. Leider hat es sich nicht mit meinen eigenen Vorstellungen gedeckt. Daher habe ich mich erneut auf die Suche gemacht und tatsächlich einen passenden Verlag gefunden (Papierfresserchen), der sogar bevorzugt Geschichten von jungen Autoren bzw. Schülern druckt.

Ohne etwas von der Handlung und dem Ende deines Buches vorwegzunehmen, könnte man ja durchaus zu dem Schluss kommen, dass die Geschichte der Jungs noch nicht zu Ende ist. Du hast ja eben bereits auch etwas Ähnliches angedeutet – Können wir also bereits einen weiteren Teil in absehbarer Zeit erwarten?

Ja, ich schreibe bereits seit ca. zwei Jahren an einem zweiten Buch über die Suche nach den Wundersteinen. Bisher sind es schon 190 Seiten, es wird also deutlich dicker als das erste. Dennoch steckt eben hinter einem Buch auch eine Menge Arbeit. Nicht nur das Schreiben selbst, sondern auch das Korrigieren. Ich bin mir auch noch nicht sicher, ob ich das Buch wieder vom gleichen Verlag veröffentlichen lassen werde. Aber auch dann muss es erst einmal von der Redaktion abgesegnet und vor allem gedruckt werden. Es wird also durchaus noch ein bisschen dauern. Insgesamt habe ich 4 Bände über die Suche nach den Wundersteinen geplant.

Wie fühlst du dich denn, wenn du einen Flyer deines Buches ausliegen siehst oder wenn jemand über dein Buch redet?
Natürlich bin ich stolz darauf, dass ich es so weit geschafft habe und freue mich darüber, dass es andere interessiert und ihnen gefällt. Wenn ich von Mitschülern darauf angesprochen werde, dann ist das im ersten Moment ziemlich ungewohnt, immerhin habe ich das nicht wirklich erwartet. Ich glaube aber, dass ich mich gerade deshalb noch mehr darüber freue.

Wie du bereits erwähnt hast, hattest du die Grundidee ja vor ein paar Jahren mit deinem Freund zusammen. Die Feinschliffe, sowie die Charaktere stammen also aus deiner Feder – gibt es einen von ihnen, mit dem du dich besonders identifizieren kannst?

Hm… identifizieren würde ich nicht sagen. Es sind einfach Jungs, die in meine eigene Klasse gehen könnten. Ich habe auch viele meiner eigenen Erlebnisse mit einfließen lassen – zum Beispiel den Schulalltag. Im nächsten Teil wird es aber vielleicht eher jemanden geben, der mir ähnlich ist…

Dein Buch spielt ja in – und sogar unter – einer bekannten Sehenswürdigkeit einer europäischen Hauptstadt – Warst du selbst schon einmal dort oder entsprang die Beschreibung größtenteils deiner eigenen Vorstellung?

Ich war bereits mit sieben Jahren dort, aber ehrlich gesagt hatte ich dort nicht die Zeit, mich länger mit dem originalen, realen Bauwerk zu befassen. John und ich kamen bei unserer Planung einfach auf die Idee, dort einen Wunderstein zu verstecken. Der Rest entspringt eher meiner eigenen Phantasie, wie ich es mir eben vorstelle.

Und unsere letzte Frage an dich: Wärst du auch gerne auf der Entdeckungsreise der Jungen mit dabei und wie hättest du an ihrer Stelle reagiert?

Das ist eine gute Frage – ich glaube schon, dass ich gerne mit ihnen gereist wäre. Schließlich geht es ja auch um die Rettung der Welt! Dennoch wäre ich vermutlich eher wie Ben, der lieber auf Nummer sicher geht und eher vorsichtig ist.

 

Vielen Dank, Dominik, dass du dir für das Interview Zeit genommen hast, damit wir ein wenig hinter die Kulissen deines Buches schauen können! Wir wünschen dir weiterhin viel Freude am Schreiben und bleiben gespannt auf den 2. Teil!

 

Das Interview führten Kira Marie Niederberger (MSS 12) und Amelie Müller (9D)

Teile den Beitrag: