Das Coronavirus ist zweifellos das größte Thema, das das Jahr 2020 auch im Eulenspiegel bestimmte. Doch blicken wir zuerst in die Zeit bevor Abstandsregeln, Maskenpflicht und Ausganssperre zu alltäglichen Wörtern wurden. Im Januar berichteten wir über eine Spendenaktion der Klassen 7C und 7B. Anstatt zu wichteln, spendeten sie gemeinsam mit ihren Klassenlehrerinnen Frau Schmitz und Frau Habenberger Lebensmittel, Spielzeuge und Pflegeprodukte an die Grünstadter Tafel.

Auch fassten wir aus aktuellem Anlass die Ereignisse der letzten zehn Jahre bezüglich des Brexits zusammen.

Ein besonderes Erlebnis stellte jedoch die Preisverleihung als beste Online-Schülerzeitung in Rheinland-Pfalz dar, die in der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier stattfand. In diesem Zusammenhang durften wir auch an einer Pressekonferenz mit der Bildungsministerin von Rheinland-Pfalz, Frau Dr. Stefanie Hubig, die von den Redakteuren des Trierischen Volksfreundsorganisiert wurde, teilnehmen. Infolgedessen veröffentlichten wir ein Interview, in dem die Meinungen der Bildungsministerin bezüglich verschiedener schulischer Themen zum Ausdruck kamen. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass sowohl die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion als auch Frau Dr. Stefanie Hubig zukünftig wesentlich öfter in den Medien vertreten sein und über Schulschließungen und Ähnliches entscheiden würden.

Kira, die als Abiturientin selbst daran beteiligt war, brachte uns im Februar die Mottowoche der damaligen Dreizehntklässler in Form eines bebilderten Artikels näher. Der Februar war der letzte Monat, auf den sie im Eulenspiegel zurückblickte, ehe sie und Sarah mit bestandenem Abitur das Leininger-Gymnasium verließen und die Chefredaktion in neue Hände gaben. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal für ihr jahrelanges Engagement für den Euli bedanken.

In unserer Schülerzeitung wurde das erste Mal am 10. März über das Coronavirus geschrieben. Im Zentrum des Artikels von Bethan Elliott und Fiona Rama stand die Absage der Studienfahrt nach Rom, die das erste Ereignis war, bei dem das LG die Folgen des Coronavirus zu spüren bekam. Darüber hinaus schrieben sie über allgemeine Ratschläge im Umgang mit dem Virus. Bereits drei Tage später, am Freitag, den 13. März wurde die bundesweite Schließung der Schulen ab dem 16. März bis zu den Osterferien bekanntgegeben, der wohl größte Einfluss, den das zu diesem Zeitpunkt bereits als Pandemie eingestufte Virus auf unseren Schulalltag nahm. Glücklicherweise kam unsere Schule vergleichsweise gut mit dieser für viele plötzlichen Änderung zurecht, da die Lehrerinnen und Lehrer mit der Schulplattform „Iserv“ eine gute Möglichkeit haben, den Unterricht online zu gestalten.

Auch während dieses Lockdowns war der Eulenspiegel selbstverständlich nicht untätig. Wir berichteten über die digitale Buchausleihe, die am Leininger-Gymnasium angesichts der Schulschließungen eingeführt wurde sowie über den Wettkampf zwischen den Klassen 7B und 7C, der aufgrund der Tatsache, dass die gemeinsame Klassenfahrt nicht stattfinden konnte, online ausgetragen wurde. In diesem Zusammenhang sind auch Collagen passend zur Kontaktsperre entstanden, die wir ebenfalls im Euli veröffentlicht haben. Die Lehrerinnen und Lehrer sowie andere Klassen, Kurse und Arbeitsgemeinschaften folgten dieser Idee. Wir führten zudem ein Interview mit Frau Diehl bezüglich der Situation am LG anlässlich der Öffnung der Schule nach dem Lockdown und der zahlreichen Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang getroffen werden mussten.

Am 4. Mai wurde die Schule dann in Form des sogenannten Wechselunterrichts wieder für die Zehnt- bis Zwölftklässler geöffnet. Nachdem am 25. Mai auch die erste Gruppe der Orientierungsstufenklassen wieder in Präsenz unterrichtet werden durfte, berichtete Bethan Elliott über ihre Erfahrungen mit den neuen Hygienemaßnahmen. Gegen Ende des vergangenen Schuljahres erreichte uns erstmals ein anonymer Leserbrief bezüglich der Schulschließung und der daraus folgenden Herausforderungen.

Als mit dem Beginn des neuen Schuljahres wieder der Regelbetrieb eintrat, begrüßten wir die neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler am Leininger-Gymnasium. Dass sich die Redakteurinnen und Redakteure des Eulenspiegels als einzige Arbeitsgemeinschaft wöchentlich im Filmsaal treffen durften, erfreute uns besonders. So konnten wir weiterhin an Ideen planen und arbeiten, sodass unsere erste kleine Aktion, mit der wir vor allem die neuen Schülerinnen und Schüler dazu ermutigten, Artikel für die Schülerzeitung zu schreiben, bereits im September startete. Wir erhielten einen Einblick in die Lieblingsapps der neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler.

Auch letztes Jahr wurde die jährlich stattfindende Klassen- und Kurssprecherversammlung, jedoch in abgewandelter Form, durchgeführt. Zum ersten Mal war der Versammlungsort aufgrund der zu hohen Infektionsgefahr nicht wie üblich der Filmsaal, sondern der Pausenhof vor der großen Sporthalle, wo die Stühle für die einzelnen Schülerinnen und Schüler in ausreichendem Abstand platziert wurden.

Ein besonderes Projekt des Leininger-Gymnasiums, das eine große Aufmerksamkeit verdient, ist die Maskenspende an die Schülerinnen und Schüler unserer Partnerschule „Groupe Scolaire de Mukondo“ in Ruanda. Diese konnten aufgrund des auch in ihrem Heimatland angeordneten Lockdowns nicht zur Schule gehen. Da in Ruanda die Schulen sowie die meisten Familien nicht über die technische Ausstattung verfügen, um das Lernen nach Hause zu verlegen, konnten die Schülerinnen und Schüler unserer Partnerschule von März bis November keinen Unterricht erhalten. In dieser Zeit wurde nicht nur das Schulgebäude erweitert, sodass die Klassengrößen von 50-60 Schülern verringert werden können, sondern auch das vom LG organisierte Maskenprojekt konnte durchgeführt werden. Das Leininger-Gymnasium gab einer ortsansässigen Firma den Auftrag, 2500 Masken für die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte unserer Partnerschule herzustellen, nachdem man erfahren hatte, dass sich viele Familien in Ruanda die Schutzmasken nicht leisten können, die jedoch in diesen Zeiten notwendig für einen Schulbesuch sind. Das für diese Aktion benötigte Geld wurde aus dem von Spenden finanzierten Essensprojekt, das aufgrund der Schulschließung ausfiel, umgeleitet. Dieses besteht darin, dass Schülerinnen und Schülern, die sich das Essen an der Schule nicht leisten können, durch Spenden das hierfür nötige Geld zur Verfügung gestellt wird. 

Aufgrund der Coronapandemie mussten mehrere jährlich stattfindende Veranstaltungen des Leininger-Gymnasiums online umgesetzt werden. Der Tag der offenen Tür, der für den 6. Februar 2021 geplant war, präsentierte sich in diesem Jahr erstmalig in rein digitaler Form. Auf der Schulwebseite sind einige kurze Videos zu den unterschiedlichsten Themen rund um das Leininger-Gymnasium zu sehen, an denen sowohl Lehrer als auch Schüler beteiligt waren. Zu diesem Anlass wurde auch ein Wettbewerb unter dem Titel „Film ab, Kamera läuft – Mein LG“ durchgeführt, an dem Schülerinnen und Schüler der Klassen 5-10 mit einem Video über das LG teilnehmen konnten. Unter den insgesamt 15 eingereichten Videofilmen wurden die Gewinner in den Kategorien „Klassenstufe 5-7“ und „Klassenstufe 8-10“ am 14. Dezember in der Aula bekanntgegeben. Den Gewinnern gratulieren wir recht herzlich zu ihren erfolgreichen Filmbeiträgen.

Der jährlich in den ersten beiden Schulstunden des letzten Schultages vor den Weihnachtsferien stattfindende Schulgottesdienst wurde im vergangenen Jahr ebenfalls durch eine Onlineversion ersetzt, sodass auch dieses Ereignis nicht ganz ausfallen musste.

Durch Amelies Teilnahme an dem „Schule ist Leben“-Barcamp entstanden mehrere Artikel zum Thema Unterrichtsgestaltung und Feedbackmethoden, die zu Zustimmung und weiterführenden Diskussionen in den Kommentaren führten. Auch der jährliche Vorlesewettbewerb war Anlass für mehrere Artikel in unserer Schülerzeitung. Wir berichteten sowohl über den Klassenentscheid der 6D, als auch über den Schulentscheid des Leininger-Gymnasiums.

Im vergangenen Jahr nahm der Eulenspiegel wieder an dem Schülerzeitungswettbewerb der Tageszeitung „Rheinpfalz“ erfolgreich teil. In der Kategorie „Online“ erreichten wir den dritten Platz. Anlässlich der aktuellen Situation muss die Preisverleihung diesmal jedoch ausfallen.

Trotz der schwierigen Umstände, die das Jahr 2020 mit sich brachte, kann man auf einige erfreuliche Ereignisse zurückblicken, die der Schulgemeinschaft des Leininger-Gymnasiums zu verdanken sind. Dennoch bleibt es zu hoffen, dass im nächsten Jahresrückblick die Auswirkungen des Coronavirus nicht mehr das zentrale Thema bilden. Wir wünschen allen am Schulleben Beteiligten ein erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2021.

Dominik Neu (MSS 11)

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