Erfahrungsbericht: Fridays for Future

„Herzlich willkommen in einer Welt,
in der es nötig ist, dass tausende Schüler*innen streiken, schwänzen,
mit Fehlstunden glänzen,
um der Politik die Augen zu öffnen, Druck zu machen, Sie endlich zum Handeln zu bringen, zu zwingen; als scheinbar einzige um Klimagerechtigkeit ringen.“
Auf der ganzen Welt streiken jeden Freitag Schülerinnen und Schüler, um etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Angefangen hat damit die 15-jährige Schwedin Greta Thunberg: Sie demonstriert jeden Freitag vor dem schwedischen Parlament.
Auch in Deutschland ist eine Bewegung entstanden. Als wir ihm Januar von der „fridaysforfuture“ Bewegung mitbekamen, war uns sofort klar, da machen wir mit!
„Herzlich willkommen in einer Welt,
in der die Menschen
Wälder, Büsche, Bäume, Birken, Buchen, Bambus abholzen, Bolzen in die Erde rammen,
Tausende Hektar Forst und Regenwald entflammen
in der Kraftwerkschornsteine qualmen, dampfen, rauchen, obwohl wir sie eigentlich gar nicht brauchen“
Während der Zugfahrt wurden wir von dem Kontrolleur mit den Worten “Ach, seid ihr auch welche von denen, die freitags immer auf diese Demos gehen?“ begrüßt. Wir bejahten. Auf unserer Fahrt trafen wir auch auf andere Schüler, die das gleiche Ziel wie wir hatten. Für viele von uns war es die erste Demonstration und eine Mischung aus Vorfreude, Neugier und Entschlossenheit, etwas zu erreichen oder verändern.
In Mainz angekommen war das Ergebnis zunächst ernüchternd: Weniger Menschen als von uns erwartet standen dort. In der Zeit, in der wir mehrmals angesprochen, interviewt und fotografiert wurden, füllte sich der Platz. Von uns sieben Schülern vom LG waren fast alle beurlaubt und verschiedene Lehrer hatten unser Engagement gelobt. Die Parolen, die während des Laufens gerufen wurden, waren uns teilweise aus Artikeln oder Posts bekannt, wenn nicht, Unbekannte prägte man sich schnell ein. Zwischenzeitlich hielten wir wegen dem Aufruf „Wer nicht hüpft, der ist für Kohle“ an, um diesen zu befolgen.
„Aber wir, die mit den Konsequenzen leben müssen, die uns dann plagen, sie ertragen
Wir werden ignoriert, vielleicht noch gerade eben toleriert,
aber sobald wir aufstehen, rausgehen, den Mund aufmachen, wagen, was zu sagen
hagelt es Protest und Klagen
Dann beschweren sie sich, wenn wir aufmüpfen, dabei hüpfen wir nur gegen Kohle,
gegen das Schmelzen der Pole
Wollen unsere Erde behalten, Diesen wunderschönen Planeten erhalten,
mit seiner Vielfalt, den Farben, den Tieren,
doch so wie es aussieht, werden wir ihn verlieren“
Vor vier Mainzer Schulen fanden Redebeiträge statt, einer davon, ein Poetry Slam von Lucia Wagner, hat uns sehr beeindruckt, deswegen haben wir ihn in diesen Artikel eingebaut.Nach dem letzten Redebeitrag wurde die Demonstration von der Band Hanne Kah und ihrem Song „Greta“, der sich an die Klimaaktivisten und Gründerin der FridaysForFuture-Bewegung richtet, beendet.
„Herzlich willkommen in einer Welt,
in der hohle Köpfe Kohle schöpfen und dabei unsere Zukunft köpfen
Wir sind hier, wir protestieren, demonstrieren, konzipieren Konzepte für eine lebenswerte Zukunft, Zuflucht suchend, versuchen wir euch zu Vernunft zu bringen, ringen um Rettung dieses Planeten, statt nur Moneten zu kneten“
Nach der Demonstration waren wir erschöpft, aber auch euphorisch. Erregt von dem Gefühl, etwas getan zu haben, planten wir schon unsere nächste Teilnahme an einer „FFF-Demo“, denn uns allen war klar, es muss noch mehr getan werden und diese Demo war hoffentlich nur der erste Schritt. Selbstverständlich reicht es nicht, auf eine Demo zu gehen, für Klimaschutz zu demonstrieren und danach weiter zu machen wie zuvor. Doch es ist ein Anfang! Jeder sollte, nein muss sich fragen, wie er sein Leben verändern kann, um die Erde und unserem Klima weniger zu schaden. Wir ALLE!
Wir diskutierten allerdings auch über die Tatsache, dass vielen Gleichaltrigen das Thema und die Demos entweder komplett unbekannt oder egal sind. Manche hingegen finden das Ganze sinn- und zwecklos und lachten über unsere in ihren Augen unnötige Teilnahme an der FridaysForFuture- Bewegung. Doch diese Bewegung wird immer größer und bekannter. Eine der wahrscheinlich bekanntesten Befürworterinnen ist die deutsche Bundeskanzlerin und zum achten Mal in Folge mächtigste Frau der Welt (laut der „ForbesListe“) Angela Merkel, die in einem persönlichen Statement sich für den gemeinsamen Klimaschutz ausgesprochen hat. Außerdem begrüßte sie es sehr, dass „Schülerinnen und Schüler demonstrieren und uns sozusagen mahnen, schnell etwas für den Klimaschutz zu tun“.
Der Poetry Slam stammt von Lucia Wagner, Schülersprecherin des Rabanus-Maurus-Gymnasium in Mainz.
Victoria Homburg (10E) und Katharina Hollingshausen (10A)
Teile den Beitrag:
Schreibe einen Kommentar