Die (lange) Fahrt in den Schnee

chon während der Busfahrt kam die Frage auf, wann wir auf den Skiern stehen würden, gleich nach der Ankunft oder erst einen Tag später? Tatsächlich klackten bereits am Ankunftstag die Bindungen der Skier, für manche das erste Mal überhaupt. Allerdings nicht auf einer Piste im Skigebiet Klausberg im Südtiroler Ahrntal, sondern auf einem Hügel in der Nähe des Hotels. Dort machten wir dann Übungen/Spiele/Rennen, damit sich die Anfänger an die Skier gewöhnen konnten. Die Stimmung war gemischt, einige fluchten wegen des Tiefschnees, die anderen hatten Spaß daran, sich mit den Skiern durch diesen zu bewegen. Aber spätestens als man den Partner, welcher die Skier anhatte, mit Skischuhen zu der Ziellinie ziehen musste, lachten alle. Bei der letzten Übung wurden misstrauische Blicke zu Herrn Bachmann und Frau Buckreus geworfen, die ein wahres Schneeballarsenal aufbauten. Als alle standen und die Ersten die Skier auszogen, flogen auch schon die ersten Schneebälle und eine Schneeballschlacht entwickelte sich, mal wurde ein Lehrer zum Opfer auserkoren, mal eine Schülerin. Die Schneeballschlacht war schon einmal das erste Highlight.
Ein weiteres Highlight war das Nachtrodeln. Alle fieberten auf diese Aktion hin, aber auf der Gondelfahrt nach oben, mit Blick auf den gespenstischen, nur spärlich beleuchteten und ansonsten dunklen Weg nach unten, wuchs die Nervosität, jeder traute sich zu, der oder die Erste zu sein, die gegen einen Baum fahren würde. Die Wenigen, die schon einmal Nachtrodeln waren, versuchten, die anderen zu beruhigen und erklärten immer wieder geduldig, wie man lenkte. Als man dann auf dem Schlitten saß, den Berg hinuntersauste und langsam den Dreh mit dem Lenken herausbekam, verschwand die Nervosität und bei der zweiten Gondelfahrt plapperten die meisten entspannt und lachend über die vorige Abfahrt nach unten. Eine verlor ihren Schlitten an den Wald, aber fand diesen am nächsten Tag wieder.
Auch lustig war am nächsten Tag das Sommerrodeln im Winter.
Peinlich durfte einem nicht viel sein, denn man bekam viele schiefe Blicke von den anderen Skifahrern beim morgendlichem Aufwärmen. Kein Wunder, wenn eine Gruppe oben auf der Piste oder beim Lift in Skischuhen ein Après-Ski-Lied singt und dazu hüpft, oder sich durch imaginäres hohes Gras kämpft, um zu einer imaginären Löwenhöhle zu kommen. Schon erstaunlich, wie kreativ da Herr Ofner war…
Die Skifahrt endete dann in einer „Freistunde über den ganzen Tag“, wie es Herr Bachmann nannte. Eigentlich war nämlich geplant, dass der Bus uns zwischen sieben und acht Uhr morgens abholen würde, aber dieser geriet in eine Vollsperrung des Brenners, der Hauptverbindungsstraße der Alpen, wegen Lawinengefahr, und so fuhren wir erst um zwanzig vor sechs Uhr abends los. Bis dahin vertrieben wir uns die Zeit unter anderen mit Kartenspielen und dem Schauen eines Barbiefilms, außerdem holten einige kurz vor der Abfahrt Pizza.
Alles in allem war die Skifahrt eine schöne Auszeit von dem Schulalltag, trotz des Hotels, welches nicht gerade die drei Sterne widerspiegelte, die es aufwies. Wahrscheinlich bezogen sich diese auch auf die Sommerversion des Hotels, da es im Winter andere Standards als im Sommer hatte.
Paulina Schick (MSS11)



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