Dem Tode nah – Praktikum als Bestatter

Vom 17. bis 28.01.2022 habe ich ein Praktikum im „Haus der Bestattung“ in Grünstadt absolviert. Ich wählte diesen Praktikumsplatz, um mich über die Arbeit eines Bestatters zu informieren und ihn bei seinem Arbeitsalltag zu begleiten. Der Beruf ist meiner Meinung nach mit keinem anderen vergleichbar und außergewöhnlich. Außerdem bietet er Gelegenheit, anderen in einer schwierigen und belastenden Lebensphase, nämlich dem Tod eines Angehörigen, zu helfen und sie zu unterstützen. Ich wollte zudem in Erfahrung bringen, ob ich diesen Beruf später ergreifen könnte.
Am ersten Tag wurde ich freundlich vom Chef der Auszubildenden und dem mich betreuenden Mitarbeiter empfangen. Ich durfte gleich mithelfen und ihnen beim Transport der Urnen zum Ruheforst in Bad Dürkheim unterstützen. Anschließend holten wir Dokumente in einer Verwaltung in der Nähe ab.
Im Laufe der zwei Wochen lernte ich verschiedene Aspekte des Berufs kennen: Traueranzeigen erstellen, Leichensäcke vorbereiten, Leichenwagen reinigen, usw.
Ein Highlight war definitiv der Besuch des Krematoriums in Enkenbach-Alsenborn, wo sich der Mitarbeiter sehr viel Zeit für mich und die Auszubildende nahm und uns alles gezeigt hat. Außerdem nahm ich an zwei Beerdigungen teil. Dort half ich bei Auf- und Abbau und kontrollierte aufgrund der Coronamaßnahmen die Anwesenheitsliste.
Eine Hauptaufgabe bekam ich nicht zu sehen, nämlich den Transport bzw. das Abholen eines Verstorbenen. Während meiner Praktikumszeit verstarben zwei Menschen an Corona und wegen des Infektionsschutzgesetzes durfte ich den Bestatter nicht begleiten.
Überraschend war für mich, dass es sich bei dem Großteil der anfallenden Arbeit um Büroarbeit handelte. Das Team war sehr nett und die Arbeitsatmosphäre war sehr gut. Es durfte auch gelacht werden – natürlich nicht, wenn Trauernde anwesend waren. So war für einen emotionalen Ausgleich in dem doch eher traurigen Kontext gesorgt.
Während des Praktikums lernte ich viel über verschiedene Arten der Bestattung, die Funktionsweise und eines Krematoriums, Die Auszubildende erzählte mir, wie die Ausbildung abläuft.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, später den Beruf des Bestatters zu ergreifen.
Patricia Cochrane (MSS12)
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