2. Türchen: Weihnachten weltweit – Russland

Der Abend des 24. Dezembers: Ganz Deutschland feiert Weihnachten auf unterschiedlichste Weise. Zur selben Zeit sitzen die Kinder in Russland sehnsüchtig vor dem Fenster und hoffen, dass die nächsten 13 Tage möglichst schnell vorbeigehen und auch sie endlich das Weihnachtsfestmahl genießen können.
Aber Halt! Warum müssen die russischen Kinder noch so lange warten und dürfen ihre Geschenke nicht zur selben Zeit auspacken wie die deutschen Kinder? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, reisen wir zurück in das Jahr 1582.
Papst Gregor VIII lebte zu der Zeit, in der die Menschen sich noch an dem von Julius Caesar erstellten julianischen Kalender orientierten. Der Papst stand vor einem ziemlich großen Problem, denn Caesar hatte bei seiner Berechnung des Kalenders einen entscheidenden Fehler gemacht. Zwar hatte er beschlossen, es müsse alle vier Jahre einen Tag mehr im Jahr, ein sogenanntes Schaltjahr, geben, aber bei der benötigten Zeit, die die Erde für eine Sonnenumwanderung braucht, hatte er die erste Nachkommastelle aufgerundet und die weiteren Stellen einfach außer Acht gelassen. So kam es dazu, dass 1582 der 21. März auf den 10. März fiel. Um dem Spuk ein Ende zu setzen, ließ Papst Gregor die dazwischenliegenden Tage ausfallen und erschuf einen neuen Kalender. Dieser Kalender wird als der gregorianische Kalender bezeichnet und beinhaltet die Regelung, dass alle 100 Jahre auf ein Schaltjahr verzichtet wird und so jedes Datum an seinem ihm zugewiesenen Platz bleibt. Aber auch diese Idee hat einen kleinen Fehler, der momentan nicht behoben werden kann. Im Jahre 3320 wird es einen Tag im Jahr geben, der dort nicht hingehört.
Die Kirche in Russland orientiert sich bis heute an dem alten julianischen Kalender und so fällt Weihnachten in Russland auf den Abend des 6. Dezembers. Die Kinder in Russland werden erst später von Väterchen Frost beschert, obwohl doch nicht so viel später als gedacht, denn in Russland stehen die religiösen Ereignisse an Weihnachten im Vordergrund und die Geschenke gibt es schon an Silvester. Dies ist übrigens ein staatlicher Feiertag, weshalb es mit unserem Datum übereinstimmt.
Also immer sinnvoll auf- oder abrunden!
Johanna Hartkopf (MSS12)
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